Sonntag, 27. Januar 2008

Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche (2005)

Titel: Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche
Original Titel: Tim Burton's Corpse Bride
Jahr: 2005
Internet Movie DataBase: here
Genre: Animation / Comedy / Drama / Family / Fantasy / Musical / Romance
Bewertung: *** 1/2 von *****

Die Story:
Ein verschlafenes Nest wacht auf, begleitet von einem Lied, dass dem Zuschauer in etwa beschreibt, was er eigentlich sieht: Die Vorbereitung zu einer Hochzeit - die Generalprobe eingeschlossen. Der schüchterne Bräutigam Viktor macht so ziemlich alles falsch, was möglich ist falsch zu machen. Als einzige Ausnahme mag wohl die Tatsache sein, dass er trotz all diesen Widrigkeiten das Herz seiner zukünftig Angetrauten schafft zu erobern.
Entschlossen, den großen Tag nicht als eine komplette Katastrophe enden zu lassen, übt er sein Hochzeitsgelübte allein im gespenstigen, verschneiten Wald jenseits des kleinen Flüsschens. Ein kahler Zweig dient ihm als Ersatz der Hand seiner angebeteten. Unglücklicherweise befindet sich genau hier das Grab einer unglücklich verstorbenen jungen Braut, die nun denkt, sie sei mit Viktor verheiratet. Viktor taucht in die bizarre Welt des Todes ein und kann nicht so recht fassen, wie ihm geschieht.
Während er seine Zeit im Reich des Todes verbringt, ist das kleine Städchen in heller Aufregung über seine Abwesenheit. Um dennoch eine Hochzeit stattfinden zu lassen, soll Viktoria - eigentlich Viktors zukünftige Braut - den schmierigen und undurchsichtigen Barkis heiraten. Dies bewegt Viktor dazu aufzugeben und der rechtmäßig angetraute Ehemann der toten Braut zu werden... Aber dann kommt alles anders!

Fazit:
Da alle Charaktere durch Knetfigürchen und wenige Animationen dargestellt werden, hat dieser Film seinen ganz eigenen Charm. Die Proportionen sind zum Teil amüsierend, wenn man nur allein die Eltern von Viktoria betrachtet: die Mutter ist eine große, hagere Frau, kaum weiblich zu nennen, wohingegen der Vater eher einem überdimensionierten Ball mit Gliedmaßen gleicht, der seiner Frau kaum zur Hüfte reicht.
Die Bewegungen der Figuren wirken zum Teil etwas staksig, besonders Viktor erinnert an eine Frau, die neue hochhackige Schuhe anprobiert.
Ähnlich wie bei Matrix z.B. findet man auch eine klare Trennung der Welten in der allgemeinen Farbgebung: die Welt der Lebenden ist recht düster, geradezu trist, wohingegen im Jenseits ein buntes Treiben in unglaublicher Farbvielfalt herrscht.

Der Film ist als durchaus unterhaltend zu bezeichnen und besticht durch manche ungewöhnliche Plotwendung. Insbesondere die Verflechtungen der Charaktere und das Hinführen zu einem Happy End für die drei Hauptcharaktere (Viktor, Viktoria und die tote Braut)ist bemerkenswert und intelligent inszeniert worden.
Die Umsetzung durch Knete und Drahtgestelle ist sowohl interessant, wie auch gewöhnungsbedürftig, was kombiniert die Aufmerksamkeit und Auffassung beim Zuschauer meiner Meinung nach positiv beeinflusst.

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Samstag, 12. Januar 2008

Godzilla (1998)

Titel: Godzilla
Original Titel: Godzilla
Jahr: 1998
Internet Movie DataBase: here
Genre: Action / Sci-Fi / Thriller
Bewertung: **** von *****

Die Story:
Die Neuauflage des 70er Klassikers Godzilla beginnt mit der Jagd nach etwas unbekannten, großen, mit eben so großem Zerstörungspotenzial, dass sich von französischen Atomtestgebieten schnell in Richtung der Vereinigten Staaten bewegt. Noch ehe man den Star des Films, Godzilla in seiner vollen Pracht zusehen bekommt, ist ihm schon ein Team wissenschaftlicher Spezialisten - u.a. Dr. Niko Tatopoulos (Matthew Broderick), der nach neuen, durch Radioaktivität veränderte (mutierte) Wurmarten nahe Tschernobyl sucht - klingt komisch, ist aber so.
Nik und Audrey Timmonds (Maria Pitillo) sind die zwei Zentralsten Figuren des Films. Beide sind sehr naiv und weltfremd aber dennoch irgendwie liebenswert. Audrey ist Niks alte Schulliebe, die sich bisher vergebens im Nachrichtenbiz versucht hat. Beide finden sich in New York wieder, wo eine Welle der Zerstörung durch eine gigantische Echse den Ausnahmezustand heraufbeschworen hat - inklusive Militärpräsenz und kompletter Evakuierung Manhattans.
Die Franzosen schicken pflichtschuldig eine Einheit Geheimagenten hinterher, um Godzilla zu finden und ggf einzugreifen. Kopf dieser Truppe ist Philippe Roaché (Jean Reno), der gegen Ende Nik rekrutiert und dem Echsennest auf den Pelz rückt.
So viel sei gesagt, trotz den Wirren, dem Chaos, der Zerstörung und Intrigen, gibt es ein Happy End!

Fazit:
Godzilla ist eine Orgie der Zerstörung und des Umbruchs. Die Fassung, die ich gesehen habe hatte einen Kommentar der in etwa "so viel Zerstörung hat New York seit dem 11. September nicht mehr gesehen!" lautete. Irritierenderweise wurde der Film drei Jahre vor dem 11. September veröffentlicht - hier wurde eindeutig 'nachgebessert' - obwohl die Twintowers zu Anfang deutlich in der New Yorker Skyline zu sehen sind. Hier zu kann man wohl nur sagen: inkonsequent!

Davon abgesehen ist der Film etwas für's Auge. Zugegeben, das Designe des Godzilla ist weniger sympathisch als das Original, aber man sieht ihn auch eher selten.
Der Film hat einen recht wisenschaftlich angehauchten Ansatz. Es wird erklärt Godzilla sei eine Wühlechse. So treibt sich das 'Tierchen' viel im Meer und in der New Yorker U-Bahn rum - wenn es nicht gerade Tot, Verderben und eine Menge Zerstörung über die Stadt bringt.
Einige Szenen erinnerten z.B. auch an Independence Day - ebenfalls von Roland Emmerich - vor allem an die Szene wo Will Smith in der Wüste nach dem Abschuss eines UFOs abstürzt und wütend gegen selbiges tritt und anschließend das darin befindliche Alien in seinem Fallschirm abschleppt. Ähnliche verhält es sich in Godzilla mit der potenziellen Gefahr und dem wütendem Ausbruch eines Charakters.
Besonders sympatisch kommt aber Jean Renos Charakter rüber, der eine Badass Coolness ausstrahlt, die durch seine kurzen aber dennoch pointierten Sprüche unterstrichen wird - wie z.B. als die kleine Gruppe der Überlebenden aus dem Madison Square Garden stürzt und er von einem der anderen gefragt wird, ob er ok sei, seine Antwort hierauf lautet lediglich "Ja, aber ich könnte einen richtigen Kaffee vertragen." Der Kaffee ist im Übrigen im Zusammenhang mit dem Charakter ein netter kleiner Running Gag.
Als einen amüsanten und interessanten Punkt empfand ich auch die Spannung und den Konflikt zwischen dem New Yorker Bürgermeister, der in erster Linie Wert auf Kapital als auf Sicherheit legt und dem Militärbefehlshaber, der seine Aufgabe erst dann als erledigt ansieht, wenn es einen definitiven Beweis für den Tot der Echse gibt. Am Ende erweißt sich der Militärbefehlshaber als menschlicher - und wesentlich sympathischer! - und setzt sich über den Bürgermeister hinweg und tut 'das Richtige'.
Der Film reflektiert nur ansatzweise bzw. ungenügend und dies nur anfangs indirekt durch den Protagonisten Nik, dass es sich bei Godzilla in erster Linie auch um ein Lebewesen handelt, und nicht nur um eine Bedrohung und damit einen Feind, den es zu vernichten gilt.

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Mittwoch, 2. Januar 2008

Constantine (2005)

Titel: Constantine
Original Titel: Constantine / John Constantine: Hellblazer (USA) (working title)
Jahr: 2005
Internet Movie DataBase: here
Genre: Action / Drama / Fantasy / Horror / Thriller
Bewertung: *** von *****

Die Story:
Der Titelheld John Constantine, der Dank seines unentwegten Zigarettenkonsums nun an Lungenkrebs leidet, kann Engel und Dämonen sehen. Diese Fähigkeit hat ihn in jungen Jahren dazu verleitet Selbstmord zu begehn, welchen er nun durch exzessives Beseitigen unrechtmäßig auf Erden anwesender Dämonen zu sühnen versucht. Da sie nicht vom den Selbstmord ihrer Schwester überzeugt ist wendet sich die Polizistin Angela Dodson an Constantine. Wider Erwarten finden sie doch heraus, dass Isabel, Angelas Zwillingsschwester, Selbstmord begangen hat. Viel wichtiger aber ist, was sie außerdem herausgefinden: Des Teufels Sohn höchst persönlich will auf die Erde herauffahren und sein eigenes Reich begründen! Neben einem starken Medium, wie z.B. Constatine eines wäre, die tote Isabel oder die gerade wieder erwachte Angela, braucht Mammon noch den Speer des Schicksals und göttliche Hilfe um seinen Plan in die Tat umzusetzen.
Der Kampf um die Balance in dieser Welt geht in die entscheidende Phase - doch muss der Wächter der Balance (Midnite) erst überzeugt werden, dass dem so ist. Constantine:"Midnite, du bist der einzige, der sich noch an die Balance hält!... Hör endlich auf, die verdammte Schweiz zu imitieren!" Kurz darauf werden die harten Bandagen ausgepackt, und Constantine schreckt auch nicht davor zurück den Teufel um Hilfe zu bitten, wenn er schon keine von Gott bekommt - da gerade Gabriel ist dabei dem Sohn des Höllenfürsten den Weg mit einem Roten Teppich zu bereiten, denn sie ist schwer von der Menschheit enttäuscht, die Gottes unglaublich großzügiges Geschenk der Vergebung einfach nicht zu schätzen wissen...

Fazit:
Dieser Film ruft eine Menge Erinnerungen an andere Filme wach. Um nur einige Beispiele dieses 'Spiels' zu verdeutlichen: Szenen, die in der Hölle spielen, erinnern irgendwie an Matrix: Revolution, diese verwischten Bilder in einer gewissen monochromen Qualität, aus der nur der Hauptcharakter hervorsticht durch seine Andersfarbigkeit; wenn John Angela erzählt, wie seine Kindheit war, kam 'The Sixt Sense' wieder hoch; Gabriels Hass auf die Menschheit kennen wir schon aus 'God's Army'; das schwebende Kind am Anfang erinnert auch nur gaaaaanz leicht an 'Der Exorzist'; Wenn Constantine Balthazar verprügelt, um herauszufinden wie genau Mammon gedenkt auf die Erde zu kommen, und seinen goldenen Schlagring mit eingravierten Kreuzen auspackt und zu schlägt, überkommt einen auch der Kurze Eindruck an die Szene in 'Dogma' wo Silent Bob Azrael mit dem Golfschläger ausknockt - und vermutlich ließen sich auch noch viele andere Parallelen aufzeigen. In der Literatur nennt man sowas 'Intertextualität' hier neigt es manches Mal ein wenig zur Parodie.
Jedoch ist der Film an sich nicht schlecht gemacht. Es wird öfters ein wenig mit der Kamera gespielt, was die Erzähltechnik durchaus positiv beeinflusst. John ist ein wenig zu steif an manchen Stellen, um wirklich sein 'Badass' Image zu pflegen, welches mit vielen, durchaus guten Sprüchen immer mal wieder eingestrickt wird. Wobei die Dialoge schon des öfteren ein wenig dünn sind - z.B. Wenn John einen Abstecher in die Hölle macht, um herauszufinden, ob Isabel wirklich Selbstmord begangen hat. Er kommt wieder und fängt an mit "Zwillinge, Zwillinge, ihr seid Zwillinge!" Geht weiter mit sie sei verdammt worden für ihren Selbstmord und endet mit "Ich muss was essen." In diesem Fall kann ich durchaus den entgeisterten Blick Angelas nachvollziehen. Der Aussagegehalt ist der Null schon verdächtig nahe hier.
Auch, nachdem Angela den Chrashkurs in der Badewanne hinter sich gebracht hat und zu nächst einmal etwas verwirrt, z.T. kindlich und weltfremd daher redet, impulsiv rumrennt und nur Unsinn redet - was vertretbar erscheint, nachdem sie so plötzlich mit dem ganzen Grauen und Dämonenkram konfrontiert wird - wandelt sich von einer Szene zur nächsten wieder zurück zu ihrem früheren Selbst. Hier stutz der Zuschauer u.U. für einen Moment.
Ansonsten ist der Film nichts überragendes - und wie man an den eingangs erwähnten Beispielen erkennen kann - auch nichts wirklich neues. Aber Story und Bilder können einen dennoch einen unterhaltsamen Abend bescheren, vor allem, wenn man die ganzen Parallelen und Bezüge einem nach dem anderen auffinden kann. Sicherlich war so viel Komik in dem Film nicht beabsichtigt, trotzdem tut er der Unterhaltung keinen Abbruch doch drauf anzuspringen!

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