Samstag, 12. Januar 2008

Godzilla (1998)

Titel: Godzilla
Original Titel: Godzilla
Jahr: 1998
Internet Movie DataBase: here
Genre: Action / Sci-Fi / Thriller
Bewertung: **** von *****

Die Story:
Die Neuauflage des 70er Klassikers Godzilla beginnt mit der Jagd nach etwas unbekannten, großen, mit eben so großem Zerstörungspotenzial, dass sich von französischen Atomtestgebieten schnell in Richtung der Vereinigten Staaten bewegt. Noch ehe man den Star des Films, Godzilla in seiner vollen Pracht zusehen bekommt, ist ihm schon ein Team wissenschaftlicher Spezialisten - u.a. Dr. Niko Tatopoulos (Matthew Broderick), der nach neuen, durch Radioaktivität veränderte (mutierte) Wurmarten nahe Tschernobyl sucht - klingt komisch, ist aber so.
Nik und Audrey Timmonds (Maria Pitillo) sind die zwei Zentralsten Figuren des Films. Beide sind sehr naiv und weltfremd aber dennoch irgendwie liebenswert. Audrey ist Niks alte Schulliebe, die sich bisher vergebens im Nachrichtenbiz versucht hat. Beide finden sich in New York wieder, wo eine Welle der Zerstörung durch eine gigantische Echse den Ausnahmezustand heraufbeschworen hat - inklusive Militärpräsenz und kompletter Evakuierung Manhattans.
Die Franzosen schicken pflichtschuldig eine Einheit Geheimagenten hinterher, um Godzilla zu finden und ggf einzugreifen. Kopf dieser Truppe ist Philippe Roaché (Jean Reno), der gegen Ende Nik rekrutiert und dem Echsennest auf den Pelz rückt.
So viel sei gesagt, trotz den Wirren, dem Chaos, der Zerstörung und Intrigen, gibt es ein Happy End!

Fazit:
Godzilla ist eine Orgie der Zerstörung und des Umbruchs. Die Fassung, die ich gesehen habe hatte einen Kommentar der in etwa "so viel Zerstörung hat New York seit dem 11. September nicht mehr gesehen!" lautete. Irritierenderweise wurde der Film drei Jahre vor dem 11. September veröffentlicht - hier wurde eindeutig 'nachgebessert' - obwohl die Twintowers zu Anfang deutlich in der New Yorker Skyline zu sehen sind. Hier zu kann man wohl nur sagen: inkonsequent!

Davon abgesehen ist der Film etwas für's Auge. Zugegeben, das Designe des Godzilla ist weniger sympathisch als das Original, aber man sieht ihn auch eher selten.
Der Film hat einen recht wisenschaftlich angehauchten Ansatz. Es wird erklärt Godzilla sei eine Wühlechse. So treibt sich das 'Tierchen' viel im Meer und in der New Yorker U-Bahn rum - wenn es nicht gerade Tot, Verderben und eine Menge Zerstörung über die Stadt bringt.
Einige Szenen erinnerten z.B. auch an Independence Day - ebenfalls von Roland Emmerich - vor allem an die Szene wo Will Smith in der Wüste nach dem Abschuss eines UFOs abstürzt und wütend gegen selbiges tritt und anschließend das darin befindliche Alien in seinem Fallschirm abschleppt. Ähnliche verhält es sich in Godzilla mit der potenziellen Gefahr und dem wütendem Ausbruch eines Charakters.
Besonders sympatisch kommt aber Jean Renos Charakter rüber, der eine Badass Coolness ausstrahlt, die durch seine kurzen aber dennoch pointierten Sprüche unterstrichen wird - wie z.B. als die kleine Gruppe der Überlebenden aus dem Madison Square Garden stürzt und er von einem der anderen gefragt wird, ob er ok sei, seine Antwort hierauf lautet lediglich "Ja, aber ich könnte einen richtigen Kaffee vertragen." Der Kaffee ist im Übrigen im Zusammenhang mit dem Charakter ein netter kleiner Running Gag.
Als einen amüsanten und interessanten Punkt empfand ich auch die Spannung und den Konflikt zwischen dem New Yorker Bürgermeister, der in erster Linie Wert auf Kapital als auf Sicherheit legt und dem Militärbefehlshaber, der seine Aufgabe erst dann als erledigt ansieht, wenn es einen definitiven Beweis für den Tot der Echse gibt. Am Ende erweißt sich der Militärbefehlshaber als menschlicher - und wesentlich sympathischer! - und setzt sich über den Bürgermeister hinweg und tut 'das Richtige'.
Der Film reflektiert nur ansatzweise bzw. ungenügend und dies nur anfangs indirekt durch den Protagonisten Nik, dass es sich bei Godzilla in erster Linie auch um ein Lebewesen handelt, und nicht nur um eine Bedrohung und damit einen Feind, den es zu vernichten gilt.

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