Dienstag, 3. August 2010

The Book of Eli (2010)

Titel: The Book of Eli
Original Titel: The Book of Eli
Jahr: 2010
Internet Movie DataBase: here
Genre: Science-Fiction, Action, Fantasy, Post-Apokalyptisch
Bewertung: **** 1/2 von *****

Die Story:
Ein Mann alleine unterwegs durch das post-apokalyptisch verwüstete Amerika. Nach einem scheinbar Atomaren Krieg wurde die Menschheit auf den technischen Stand des Mittelalters zurückgeworfen und kämpft nun um das nackte Überleben. Kein Wunder, dass Bildung und Kultur zu kurz kommen, wenn Menschen schon glauben gezwungen zu sein auf Kanibalismus ausweichen zu müssen. Auf seinem Weg erfährt man erst sehr spät, dass sein Name Eli ist. Auch von seiner göttlich inspirierten Mission, ein Buch - eine Bibel - in den 'Westen' zu bringen, nach Alcatraz, erfährt man erst nach und nach. Eli versucht gar nicht erst sich mit anderen Menschen anzufreunden. Die subtilen Hinweise im Verlauf des Films, dass er blind ist, kann man gerne übersehen, wenn man sieht, wie Eli sich gegen marrodierende Banden zur wehr setzt und wie er die Söldnertruppe des machtbesessenen Carnegie ausschaltet, ohne dabei selbst ernstlich verletzt zu werden. Die junge Solara ist fasziniert von Eli und folgt ihm, als dieser aus Carnegies Siedlung flüchtet. Zusammen mit einem älteren Kanibalenpaar treten sie dem Showdown mit Carnegie entgegen, während sie noch einen Moment zuvor fürchten mussten, als nachspeise zu enden. Um Solaras Leben zu retten, überlässt Eli schließlich Carnegie das Buch und bezahlt dafür mit einem Bauchschuss. Auf dem Rückweg zur Siedlung, überwältigt Solara ihre Bewacher und entkommt - zwar mit einem Fahrbarenuntersatz, jedoch ohne das Buch. Am Haus der Kanibalen ist Eli nicht mehr, und so sucht sie auf gut Glück die Straße nach Westen nach ihm ab, wo er eisern seinen Weg alleine fortgesetzt hat. Notdürftig versorgt und durch ein Loch in der Goldengate Bridge dazu gezwungen Zufuß weiter zu gehen, gelangen sie schließlich mit einem Ruderboot auf Alcatraz an und können ihr bewaffnetes Empfangskomitee davon überzeugen, sie nicht zu erschießen, denn in ihrem Besitz befindet sich was diese kleine Gemeinschaft der Kultur so sehnlichst wünscht: eine Bibel. Doch Halt! Das Buch hat doch Carnegie... Dessen Wut darüber, dass die Bibel, die er so dringend als Machtinstrument, als Manipulationsmittel gesucht hat, ist in Blindenschrift geschrieben, und seine letzte Hoffnung, seine blinde Geliebte, versagt ihm ihre Hilfe. Währendessen diktiert Eli Wort für Wort, von der Genesis bis zur Offenbarung des Johannes die gesamte Bibel, inklusive der Verszählungen. Schließlich, als sein Aufgabe erfüllt ist, stirbt Eli und findet seine letzte Ruhe auf Alcatraz. Solara dagegen zieht aus gen Heimat, als kleine Kopie Elis.

Fazit:
Diese Zusammenfassung hat schon einige Details und die Wendung des Endes vorweg genommen, jedoch scheint dies nötig, um ausreichend die Komplexität der Geschichte zu würdigen. Der am Anfang so klar gezeichnete Charakter des Eli, der scheinbar nur der Selbsterhaltung verpflichtet scheint, offenbart erst nach und nach seine Mission. Er ist in göttlicher Mission, unter göttlichem Schutz unterwegs um das Wort Gottes wieder zurück zu den Menschen zu bringen. Nicht wie man vielleicht erwartet, predigenderweise, vorlebend, einem zweiten Jesus gleich. Nein, Elis Mission ist es, die Bibel dorthin zu bringen, wo sie vervielfältigt werden kann, unabhängig von seiner eigenen Person. Das Verbreiten des Wort Gottes wird nicht allein in die Hand des Individuums gelegt, sondern der Transport. Im krassen Kontrast zu Eli steht Carnegie, der das Wort Gottes zu manipulativen Zwecken nutzen möchte, wohingegen Eli es schlicht gar nicht zu nutzen scheint.
Auch seine Blindheit, die so subtil angedeutet wird, dass er zum Blinden wird, der die Blinden führt. Einige behaupten,e s mache keinen Unterschied, ob Eli nun blind gewesen sei oder nicht - doch im Anbetracht der Tatsache, dass er als Blinder sich derart effektiv gegen alle Widrigkeiten verteidigen kann, seinen Weg trotz allem findet und selbst den Sehenden vormachen kann, er könne sehen unterstreicht noch einmal die ungeheure Leistung, die er vollbringt und die noch wesentlich unglaublichere Motivation, mit der er diese Mission angetreten ist. Aber Eli ist kein perfekter Held. Er ist so sehr auf seine Mission konzentriert, dass er darüber den Rest der Menschheit zu vergessen scheint. Das Schiksal einzelner Individuuen tangiert ihn nur peripher, z.B. wenn er nicht eingreift um einem Paar vor Straßenräubern beizustehen.
Die Hinweise auf seine Blindheit sind aber auch so subtil, dass es wohl erst am Ende überhaupt ins Gewicht fällt, wenn er die Bibel diktiert, während Carnegie über die in Blindenschrift geschriebene Bibel verzweifelt und auf Elis getrübte Augen gezoomt wird. Wie eine kleine Offenbarung, wie sehr Gott diesem Mann beigestanden haben muss, um dieses Werk zu vollbringen.

Neben dieser Wendung zum Schluss, empfand ich es auch als angenehm, wie die Informationen Tröpfchenweise dem Zuschauer zugeführt wurden und sich der Grund für Elis Reise erst nach und nach abzeichnete.
Darüber hinaus versuchte der Film nicht eine nahtlose Erklärung für den Zustand der Welt zu geben. Wir wissen nicht, was genau den Krieg und die womöglich atomare Zerstörung ausgelöst hat. Carnegie vermutete zwar, dass es religiöse Hintergründe gehabt haben könnte, aber es ist nicht ziel oder Motivation des Films auf die Auslöser einzugehen. Der so im Dunklen gelassene Hintergrund gibt dafür umsomehr Spielraum für die eigene Interpretation und lässt dem Plot mehr Freiraum sich zu entfalten.

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Dienstag, 25. August 2009

Burn after Reading (2008)

Titel: Burn after Reading
Original Titel: Burn after Reading
Jahr: 2008
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Genre: Comedy / Drama / Verschwörung / Crime
Bewertung: * 1/2 von *****

Die Story:
Der NSA Analist Osbourne Cox wird gefeuert, weil er ein Alkoholproblem hat. Seine Gattin Katie ist darüber gar nicht erfreut, denn ihr Versagermann könnte so herausfinden, dass sie eine Affäre mit Harry Pfarrer hat. Kurzerhand engagiert sie einen Scheidungsanwalt um schon mal für den Fall gewappnet zu sein. Derweil beginnt Osbourne seine Memoiren zu schreiben. Auf unerklärliche Weise geraten diese und Seine Aufzeichnungen in die Hände der Mitarbeiter Chad und Linda des Fitnesstudios 'Hardbodies'. Wenn Osbourne nicht bereit ist einen Finderlohn zu bezahlen, wenden sie sich an die Russische Botschaft. Obwohl der Kalte Krieg längst vorbei ist, ist den beiden diese Geheimagentennummer doch zu Kopf gestiegen.
Letztlich verstricken sich die Schicksale völlig unterschiedlicher Menschen - und bei den meisten endet das Leben wie sie es kannten radikal.
Besonders nett sind die kleinen Intermezzi im Büro der NSA - wo dieses Spiel mit Unverständnis - im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie haben keinen Plan was da überhaupt abgeht - erörtert wird, mit dem Ergebnis: weiter beobachten.

Fazit:
Eigentlich bin ich ein Fan von Filmen, die sich nicht sofort erschließen, wo sich mehrer Storylines kreuzen. Jedoch ist dieser Film etwas zäh und zu durcheinander, als dass die komischen Momente wirklich genossen werden könnten.

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Freitag, 22. August 2008

The Dark Knight (2008)

Titel: The Dark Knight
Original Titel: The Dark Knight
Jahr: 2008
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Genre: Action, Thriller, Crime, Superheroe
Bewertung: *** von *****

Die Story:
Bruce Wayne findet seine Jugendliebe in unmittelbarer Nähe eines populären Anwalts wieder. Und in Batmans Fahrwasser sammeln sich einige Trittbrettfahrer - leider eher unkreativ, alle als schwarze Fledermausmänner verkleidet. Das Organisierte Verbrechen von Gotham City fürchtet derweil um sein hart ergaunertes Geld, denn die Cops haben markierte Scheine eingeschmuggelt um es zurück zu verfolgen. Als wäre das nicht genug, kommt der Joker auf den Plan und erleichtert eine Bank um genau jenes Geld - ohne die markierten Scheine jedoch. Ein chinesischer Buchhalter kommt, und 'rettet' das Gaunergeld und bietet an es sicher aufzubewahren, doch der Joker hat einen ganz anderen Plan. Das, was der Wahnsinn diktiert: Chaos, Anarchie, Panik ...
Währen Harvey Dent, der Anwalt, der in der Gunst von Bruce Jugendliebe steht, gerade zur Höhe seiner Kariere aufsteigt, einem Komenten gleich, schon als der weiße Ritter von Gotham City gefeiert wird, sägt der Joker schon an dessen Leiter.
Viele Explosionen und Leichen später hat der Joker die Stadt aufgemischt, der weiße Ritter steht kurz vor seinem Fall und Batman wird zum Badman, dem Dark Knight, wenn es denn nur der Stadt dient.
"Gotham City gets the hero it deserves, not the heroe it needs"

Fazit:
In der mittlerweile langen Reihe der Comicverfilmungen ist dies keine Besonderheit mehr. Actiongeladen wie eh und je bleibt in Gotham City kaum ein Stein auf dem anderen und die Totengräber und Psychologen haben Hochkonjunktur. Ein ganz zentrales Element in diesem Film ist der Kontrast zwischen Wahnsinn und Normalität, Gefühlen und Kontrolle, richtig und falsch... Was eben Kontrast bietet.
Er trumpft aber auch mit ein paar netten Szenen auf. Recht zu Anfang, wenn der Joker eine Bank ausraubt, kommt einer der Mitarbeiter plötzlich mit einer Pumpgun und fragt, ob die Räuber denn nicht wüssten, von wem sie stehlen?
Auch einige bekannt erscheinende Bilder werden präsentiert: Lucien stattet Batman mit einem Sonar aus, das mit Hilfe eines Mobiltelefons funktioniert. Batman treibt es gegen Ende auf die Spitze, und zieht JEDES Mobiltelefon der Stadt hinzu um so eine möglichst flächendeckendes Netz der Überwachung zu haben - der Joker hält schließlich Geiseln! Wenn Batman nun das ganze visuell in seinem Batanzug sieht, erinnert es doch sehr stark an die Bilder, die man uns bei Daredevil präsentierte. Auch hat das Bat-Motorad frapierende Ähnlichkeit mit der Chain-Chariot des Ghostriders... Obwohl ich die Reifen einfach lächerlich groß finde. Die Proportionen wurden hier, gelinde gesagt, in den Wind geschossen.

Allgemein ist der Film kurzweilig, denn in gut dosierten Abständen wird man von Explosionen aufmerksam gehalten. Nolan versucht durch subtiles Spiel mit den Emotionen den Zuschauer in das Batmanuniversum zu ziehen. Der Film wandert einen sehr schmalen Grat zwischen sehr verkopft / psychologisch zu sein und einer Überladung mit Emotionen zu erliegen: Liebe, Rache, Schuld... Meistert diesen Spießrutenlauf jedoch zufriedenstellend ohne platt kitschig zu werden.
Jedoch kommt er nie ganz aus seiner Mittelmäßigkeit heraus, vielleicht gerade wegen dem mehr an Specialeffects.

Sonntag, 27. Januar 2008

Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche (2005)

Titel: Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche
Original Titel: Tim Burton's Corpse Bride
Jahr: 2005
Internet Movie DataBase: here
Genre: Animation / Comedy / Drama / Family / Fantasy / Musical / Romance
Bewertung: *** 1/2 von *****

Die Story:
Ein verschlafenes Nest wacht auf, begleitet von einem Lied, dass dem Zuschauer in etwa beschreibt, was er eigentlich sieht: Die Vorbereitung zu einer Hochzeit - die Generalprobe eingeschlossen. Der schüchterne Bräutigam Viktor macht so ziemlich alles falsch, was möglich ist falsch zu machen. Als einzige Ausnahme mag wohl die Tatsache sein, dass er trotz all diesen Widrigkeiten das Herz seiner zukünftig Angetrauten schafft zu erobern.
Entschlossen, den großen Tag nicht als eine komplette Katastrophe enden zu lassen, übt er sein Hochzeitsgelübte allein im gespenstigen, verschneiten Wald jenseits des kleinen Flüsschens. Ein kahler Zweig dient ihm als Ersatz der Hand seiner angebeteten. Unglücklicherweise befindet sich genau hier das Grab einer unglücklich verstorbenen jungen Braut, die nun denkt, sie sei mit Viktor verheiratet. Viktor taucht in die bizarre Welt des Todes ein und kann nicht so recht fassen, wie ihm geschieht.
Während er seine Zeit im Reich des Todes verbringt, ist das kleine Städchen in heller Aufregung über seine Abwesenheit. Um dennoch eine Hochzeit stattfinden zu lassen, soll Viktoria - eigentlich Viktors zukünftige Braut - den schmierigen und undurchsichtigen Barkis heiraten. Dies bewegt Viktor dazu aufzugeben und der rechtmäßig angetraute Ehemann der toten Braut zu werden... Aber dann kommt alles anders!

Fazit:
Da alle Charaktere durch Knetfigürchen und wenige Animationen dargestellt werden, hat dieser Film seinen ganz eigenen Charm. Die Proportionen sind zum Teil amüsierend, wenn man nur allein die Eltern von Viktoria betrachtet: die Mutter ist eine große, hagere Frau, kaum weiblich zu nennen, wohingegen der Vater eher einem überdimensionierten Ball mit Gliedmaßen gleicht, der seiner Frau kaum zur Hüfte reicht.
Die Bewegungen der Figuren wirken zum Teil etwas staksig, besonders Viktor erinnert an eine Frau, die neue hochhackige Schuhe anprobiert.
Ähnlich wie bei Matrix z.B. findet man auch eine klare Trennung der Welten in der allgemeinen Farbgebung: die Welt der Lebenden ist recht düster, geradezu trist, wohingegen im Jenseits ein buntes Treiben in unglaublicher Farbvielfalt herrscht.

Der Film ist als durchaus unterhaltend zu bezeichnen und besticht durch manche ungewöhnliche Plotwendung. Insbesondere die Verflechtungen der Charaktere und das Hinführen zu einem Happy End für die drei Hauptcharaktere (Viktor, Viktoria und die tote Braut)ist bemerkenswert und intelligent inszeniert worden.
Die Umsetzung durch Knete und Drahtgestelle ist sowohl interessant, wie auch gewöhnungsbedürftig, was kombiniert die Aufmerksamkeit und Auffassung beim Zuschauer meiner Meinung nach positiv beeinflusst.

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Samstag, 12. Januar 2008

Godzilla (1998)

Titel: Godzilla
Original Titel: Godzilla
Jahr: 1998
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Genre: Action / Sci-Fi / Thriller
Bewertung: **** von *****

Die Story:
Die Neuauflage des 70er Klassikers Godzilla beginnt mit der Jagd nach etwas unbekannten, großen, mit eben so großem Zerstörungspotenzial, dass sich von französischen Atomtestgebieten schnell in Richtung der Vereinigten Staaten bewegt. Noch ehe man den Star des Films, Godzilla in seiner vollen Pracht zusehen bekommt, ist ihm schon ein Team wissenschaftlicher Spezialisten - u.a. Dr. Niko Tatopoulos (Matthew Broderick), der nach neuen, durch Radioaktivität veränderte (mutierte) Wurmarten nahe Tschernobyl sucht - klingt komisch, ist aber so.
Nik und Audrey Timmonds (Maria Pitillo) sind die zwei Zentralsten Figuren des Films. Beide sind sehr naiv und weltfremd aber dennoch irgendwie liebenswert. Audrey ist Niks alte Schulliebe, die sich bisher vergebens im Nachrichtenbiz versucht hat. Beide finden sich in New York wieder, wo eine Welle der Zerstörung durch eine gigantische Echse den Ausnahmezustand heraufbeschworen hat - inklusive Militärpräsenz und kompletter Evakuierung Manhattans.
Die Franzosen schicken pflichtschuldig eine Einheit Geheimagenten hinterher, um Godzilla zu finden und ggf einzugreifen. Kopf dieser Truppe ist Philippe Roaché (Jean Reno), der gegen Ende Nik rekrutiert und dem Echsennest auf den Pelz rückt.
So viel sei gesagt, trotz den Wirren, dem Chaos, der Zerstörung und Intrigen, gibt es ein Happy End!

Fazit:
Godzilla ist eine Orgie der Zerstörung und des Umbruchs. Die Fassung, die ich gesehen habe hatte einen Kommentar der in etwa "so viel Zerstörung hat New York seit dem 11. September nicht mehr gesehen!" lautete. Irritierenderweise wurde der Film drei Jahre vor dem 11. September veröffentlicht - hier wurde eindeutig 'nachgebessert' - obwohl die Twintowers zu Anfang deutlich in der New Yorker Skyline zu sehen sind. Hier zu kann man wohl nur sagen: inkonsequent!

Davon abgesehen ist der Film etwas für's Auge. Zugegeben, das Designe des Godzilla ist weniger sympathisch als das Original, aber man sieht ihn auch eher selten.
Der Film hat einen recht wisenschaftlich angehauchten Ansatz. Es wird erklärt Godzilla sei eine Wühlechse. So treibt sich das 'Tierchen' viel im Meer und in der New Yorker U-Bahn rum - wenn es nicht gerade Tot, Verderben und eine Menge Zerstörung über die Stadt bringt.
Einige Szenen erinnerten z.B. auch an Independence Day - ebenfalls von Roland Emmerich - vor allem an die Szene wo Will Smith in der Wüste nach dem Abschuss eines UFOs abstürzt und wütend gegen selbiges tritt und anschließend das darin befindliche Alien in seinem Fallschirm abschleppt. Ähnliche verhält es sich in Godzilla mit der potenziellen Gefahr und dem wütendem Ausbruch eines Charakters.
Besonders sympatisch kommt aber Jean Renos Charakter rüber, der eine Badass Coolness ausstrahlt, die durch seine kurzen aber dennoch pointierten Sprüche unterstrichen wird - wie z.B. als die kleine Gruppe der Überlebenden aus dem Madison Square Garden stürzt und er von einem der anderen gefragt wird, ob er ok sei, seine Antwort hierauf lautet lediglich "Ja, aber ich könnte einen richtigen Kaffee vertragen." Der Kaffee ist im Übrigen im Zusammenhang mit dem Charakter ein netter kleiner Running Gag.
Als einen amüsanten und interessanten Punkt empfand ich auch die Spannung und den Konflikt zwischen dem New Yorker Bürgermeister, der in erster Linie Wert auf Kapital als auf Sicherheit legt und dem Militärbefehlshaber, der seine Aufgabe erst dann als erledigt ansieht, wenn es einen definitiven Beweis für den Tot der Echse gibt. Am Ende erweißt sich der Militärbefehlshaber als menschlicher - und wesentlich sympathischer! - und setzt sich über den Bürgermeister hinweg und tut 'das Richtige'.
Der Film reflektiert nur ansatzweise bzw. ungenügend und dies nur anfangs indirekt durch den Protagonisten Nik, dass es sich bei Godzilla in erster Linie auch um ein Lebewesen handelt, und nicht nur um eine Bedrohung und damit einen Feind, den es zu vernichten gilt.

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Mittwoch, 2. Januar 2008

Constantine (2005)

Titel: Constantine
Original Titel: Constantine / John Constantine: Hellblazer (USA) (working title)
Jahr: 2005
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Genre: Action / Drama / Fantasy / Horror / Thriller
Bewertung: *** von *****

Die Story:
Der Titelheld John Constantine, der Dank seines unentwegten Zigarettenkonsums nun an Lungenkrebs leidet, kann Engel und Dämonen sehen. Diese Fähigkeit hat ihn in jungen Jahren dazu verleitet Selbstmord zu begehn, welchen er nun durch exzessives Beseitigen unrechtmäßig auf Erden anwesender Dämonen zu sühnen versucht. Da sie nicht vom den Selbstmord ihrer Schwester überzeugt ist wendet sich die Polizistin Angela Dodson an Constantine. Wider Erwarten finden sie doch heraus, dass Isabel, Angelas Zwillingsschwester, Selbstmord begangen hat. Viel wichtiger aber ist, was sie außerdem herausgefinden: Des Teufels Sohn höchst persönlich will auf die Erde herauffahren und sein eigenes Reich begründen! Neben einem starken Medium, wie z.B. Constatine eines wäre, die tote Isabel oder die gerade wieder erwachte Angela, braucht Mammon noch den Speer des Schicksals und göttliche Hilfe um seinen Plan in die Tat umzusetzen.
Der Kampf um die Balance in dieser Welt geht in die entscheidende Phase - doch muss der Wächter der Balance (Midnite) erst überzeugt werden, dass dem so ist. Constantine:"Midnite, du bist der einzige, der sich noch an die Balance hält!... Hör endlich auf, die verdammte Schweiz zu imitieren!" Kurz darauf werden die harten Bandagen ausgepackt, und Constantine schreckt auch nicht davor zurück den Teufel um Hilfe zu bitten, wenn er schon keine von Gott bekommt - da gerade Gabriel ist dabei dem Sohn des Höllenfürsten den Weg mit einem Roten Teppich zu bereiten, denn sie ist schwer von der Menschheit enttäuscht, die Gottes unglaublich großzügiges Geschenk der Vergebung einfach nicht zu schätzen wissen...

Fazit:
Dieser Film ruft eine Menge Erinnerungen an andere Filme wach. Um nur einige Beispiele dieses 'Spiels' zu verdeutlichen: Szenen, die in der Hölle spielen, erinnern irgendwie an Matrix: Revolution, diese verwischten Bilder in einer gewissen monochromen Qualität, aus der nur der Hauptcharakter hervorsticht durch seine Andersfarbigkeit; wenn John Angela erzählt, wie seine Kindheit war, kam 'The Sixt Sense' wieder hoch; Gabriels Hass auf die Menschheit kennen wir schon aus 'God's Army'; das schwebende Kind am Anfang erinnert auch nur gaaaaanz leicht an 'Der Exorzist'; Wenn Constantine Balthazar verprügelt, um herauszufinden wie genau Mammon gedenkt auf die Erde zu kommen, und seinen goldenen Schlagring mit eingravierten Kreuzen auspackt und zu schlägt, überkommt einen auch der Kurze Eindruck an die Szene in 'Dogma' wo Silent Bob Azrael mit dem Golfschläger ausknockt - und vermutlich ließen sich auch noch viele andere Parallelen aufzeigen. In der Literatur nennt man sowas 'Intertextualität' hier neigt es manches Mal ein wenig zur Parodie.
Jedoch ist der Film an sich nicht schlecht gemacht. Es wird öfters ein wenig mit der Kamera gespielt, was die Erzähltechnik durchaus positiv beeinflusst. John ist ein wenig zu steif an manchen Stellen, um wirklich sein 'Badass' Image zu pflegen, welches mit vielen, durchaus guten Sprüchen immer mal wieder eingestrickt wird. Wobei die Dialoge schon des öfteren ein wenig dünn sind - z.B. Wenn John einen Abstecher in die Hölle macht, um herauszufinden, ob Isabel wirklich Selbstmord begangen hat. Er kommt wieder und fängt an mit "Zwillinge, Zwillinge, ihr seid Zwillinge!" Geht weiter mit sie sei verdammt worden für ihren Selbstmord und endet mit "Ich muss was essen." In diesem Fall kann ich durchaus den entgeisterten Blick Angelas nachvollziehen. Der Aussagegehalt ist der Null schon verdächtig nahe hier.
Auch, nachdem Angela den Chrashkurs in der Badewanne hinter sich gebracht hat und zu nächst einmal etwas verwirrt, z.T. kindlich und weltfremd daher redet, impulsiv rumrennt und nur Unsinn redet - was vertretbar erscheint, nachdem sie so plötzlich mit dem ganzen Grauen und Dämonenkram konfrontiert wird - wandelt sich von einer Szene zur nächsten wieder zurück zu ihrem früheren Selbst. Hier stutz der Zuschauer u.U. für einen Moment.
Ansonsten ist der Film nichts überragendes - und wie man an den eingangs erwähnten Beispielen erkennen kann - auch nichts wirklich neues. Aber Story und Bilder können einen dennoch einen unterhaltsamen Abend bescheren, vor allem, wenn man die ganzen Parallelen und Bezüge einem nach dem anderen auffinden kann. Sicherlich war so viel Komik in dem Film nicht beabsichtigt, trotzdem tut er der Unterhaltung keinen Abbruch doch drauf anzuspringen!

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Mittwoch, 26. Dezember 2007

Drei Engel für Charlie (2000)

Titel: Drei Engel für Charlie
Original Titel: Charlie's Angels
Jahr: 2000
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Genre: Comedy, Action
Bewertung: * 1/2 von *****

Die Story:
Nach einer mehr oder weniger kurzen Einführung in die Leben der drei 'Engel', wird ihnen von Bosley, ihrer Liason zum mysteriösen Millionär 'Charlie', ein Auftrag vorgestellt. Ein namenhafter Softwareentwickler und Firmenchef wurde entführt und seine revolutionäre Spracherkennungssoftware wurde dabei gestohlen. Unter viel Einsatz von Sexappeal, technischen Schnickschnack sowie reichlich Aktionszenen die gespickt von Akrobatik und Martial Arts sind, verschaffen die drei Engel Zugang zum Hauptrechner des Hauptverdächtigen in diesem Fall. Natürlich nur, um die gestohlenen Daten bzw. Beweise dafür zu finden. Ab hier beginnt die Farce für die drei Engel und Bosley. Hier nach wird die Story ein wenig dünn.

Fazit:
Dieser Film, der sich an die gleichnamige Serie aus den 70er anlehnt, besteht hauptsächlich aus seinen drei Hauptdarstellerinnen (Cameron Diaz, Drew Berrymore und Lucy Liu) und deren Sexappeal. Mit der Serie kann dieser Film leider nicht mithalten. Zu oft werden die Charaktere überzeichnet und sogar teilweise als 'dumm' dargestellt. Vermeintlich alltägliches wird wie Slapstick in die Handlung eingebunden, die Aktionszenen sind zum größten Teil wirklich haarsträubend bis unmöglich. Leider ist schon am Anfang recht klar, wer hier eigentlich der 'Bösewicht' ist und zum anderen ist das 'Rachemotiv' welches dann für die Plotwendung herangezogen wird, wirklich dünn und geradezu stereotyp.
Die aufwendigen Maskerade-Szenen sind jedoch durchaus belustigend, gerade eingangs mit dem Flugzeugsprung hat der Film die Lacher auf seiner Seite. Viel mehr hat der Film allerdings nicht zu bieten.